KMU-innovativ
Alle Infos zum Förderprogramm für Spitzenforschung & wie wir Sie bei der Beantragung unterstützen
Inhaltsverzeichnis
- KMU-innovativ bezuschusst industrielle Forschung und Entwicklung von innovativen kleinen mittelständischen Unternehmen
- KMU-innovativ ist eine Forschungsförderung für Spitzenforschung, deswegen wird ein hoher Innovationsgrad vorausgesetzt
- Das Programm wurde 2007 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gestartet
- Seitdem wurden 2.420 Einzel- und Verbundprojekte mit insgesamt 1.777 Millionen € gefördert. Die durchschnittliche Fördersumme pro Projekt betrug also 734.297,52 € (Quelle bmbf.de, abgerufen am 07.03.2022)
Wer wird gefördert?
- In erster Linie ist KMU-innovativ auf kleine mittelständische Unternehmen ausgerichtet. Gemäß Definition der EU-Kommission gilt ein Unternehmen als KMU, wenn es die folgenden Kriterien erfüllt. Bei der Berechnung der Grenzwerte müssen verbundene Unternehmen mit einbezogen werden.
- weniger als 250 Mitarbeiter
- höchstens 50 Millionen € Jahresumsatz
- maximal 43 Millionen € Bilanzsumme
- Universitäten, Hochschulen und weitere Forschungseinrichtungen, die sich an Verbundprojekten beteiligen, sind ebenfalls antragsberechtigt.
- Junge Unternehmen / Startups können sich ebenfalls an Verbundprojekten beteiligen. Voraussetzung dafür ist, dass sie den Eigenteil am Aufwand selbst tragen können.
- Unter bestimmten Voraussetzungen sind in manchen Technologiefeldern Unternehmen mit bis zu 1.000 Mitarbeitern und höchstens 100 Millionen € Jahresumsatz antragsberechtigt.
- In einigen wenigen Konstellationen erhalten auch Große Unternehmen eine Förderung, wenn sie sich an Verbundprojekten beteiligen. Der Nutzen des FuE-Projekts muss jedoch in erster Linie dem/den am Projekt beteiligen KMU zuteilwerden.
Förderquote
Unternehmen
Der Fördersatz wird für jedes Unternehmen und jedes Projekt individuell ermittelt. Neben dem Innovationsgrad und dem Marktpotential der Entwicklung spielt dabei auch die finanzielle Leistungsfähigkeit des Unternehmens eine Rolle.
industrielle Forschung | experimentelle Forschung | |
Förderquote | 50 % | 25 % |
eventueller KMU-Bonus von 10 % |
60 % | 35 % |
eventueller Verbundbonus | 70 % | 45 % |
Universitäten, Hochschulen und andere Forschungseinrichtungen
An KMU-innovativ Verbundprojekten beteiligte Hochschulen, Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen erhalten in den meisten Fällen eine Förderung in Höhe von 100 % der förderfähigen Kosten, die im Rahmen eines Projekts anfallen.
Alternativ können Forschende auch über Unteraufträge in ein Projekt eingebunden werden.
Für manche nicht wirtschaftliche Forschungsvorhaben kann eine Förderung in Form einer Projektpauschale von 20 % beantragt werden.
Die Höhe der Förderung errechnet sich, indem die Förderquote auf die zuwendungsfähigen Kosten angewendet wird:
Zuwendungsfähige Kosten
Der Antrag auf eine KMU-innovativ Projektförderung muss eine Vorkalkulation der Projektkosten beinhalten. Sowohl eine Gesamtkalkulation aller voraussichtlichen Kosten über die vorgesehene Laufzeit, als auch Kalkulationen für die einzelnen Kalenderjahre.
Welche Aufwendungen im Rahmen eines Projekts zu den zuwendungsfähigen Kosten zählen und gefördert werden, können Sie den entsprechenden Formularen im Formularschrank des BMBF entnehmen. Für die Vorkalkulation und die Abrechnung der Kosten gibt es zwei Möglichkeiten:
- Eine Kostenabrechnung nach PreisLS
- Eine pauschalisierte Kostenabrechnung
Vor- und Nachteile der beiden Abrechnungsverfahren finden sind im KMU-innovativ FAQ des BMBF.
Zweistufiges Antragsverfahren
1. Schritt: Einreichung einer Projektskizze
Projektskizzen können jederzeit eingereicht werden. Jeweils zum 15.4. und zum 15.10. eines Jahres werden alle eingereichten Skizzen bewertet.
Um eine schnelle Bearbeitung der Anträge zu gewährleisten, ist seitens des Ministeriums vorgeschrieben, dass spätestens 2 Monate nach den Stichtagen alle eingereichten Projektskizzen bewertet worden sind. Die eingereichten Projekte konkurrieren miteinander, es werden also nicht alle und auch nicht alle vielversprechenden Vorhaben gefördert.
Entschieden wird nach den folgenden Kriterien:
- Bewertungskriterien
- Bedeutung des Forschungsziels
- Gesellschaftlicher Bedarf
- Produktrelevanz
- wissenschaftlich-technische Qualität des Lösungsansatzes
- Innovationsgrad
- Technologisches und wirtschaftliches Potenzial
- Marktpotenzial der Entwicklung
- Beitrag zur zukünftigen Marktpositionierung des Unternehmens
- Qualifikation der Kooperationspartner
- Qualität von Projektmanagement und Verbundstruktur
- Qualität und Umsetzbarkeit des Verwertungsplans
- Abschätzung der gesellschaftlichen und ökologischen Chancen und Risiken
2. Schritt: Erstellung und Einreichung des Antrags
Auch für die Beurteilung von eingereichten Anträgen gilt die vorgeschriebene Bearbeitungszeit von 2 Monaten. Die Frist läuft ab dem Zeitpunkt, an dem alle Unterlagen eingereicht worden sind.
Ganzheitliche Beratung und Betreuung rund um KMU-innovativ
- Innovationsberatung zur Erhöhung der Förderfähigkeit Ihres Projekts
- Unterstützung bei der Erstellung einer Projektskizze und des Antrags
- Ermittlung ergänzende und/oder alternativer Fördermöglichkeiten
und vieles mehr!
Das folgende Video zeigt ihnen in 96 Sekunden, wie wir Ihr Innovationsvorhaben tatkräftig unterstützen!
Innovations-Check
KMU-innovativ Medizintechnik
Was wird gefördert?
- Technologieoffene Entwicklungsvorhaben mit dem Ziel, Innovationen in der Medizintechnikbranche hervorzubringen
- Entwicklung neuer Medizinprodukte
- vorwettbewerbliche Grundlagenforschung
Voraussetzungen im Bereich Medizintechnik
- Nationale rechtliche Vorgabe und internationale Standards müssen bei klinischen Studien eingehalten werden
- Anwender aus der Gesundheitsversorgung müssen entsprechend der Nähe zur klinischen Anwendung eingebunden werden
- Ein Unternehmen der gewerblichen Gesundheitswirtschaft muss beteiligt sein
KMU-innovativ Produktionsforschung
Was wird gefördert?
- Produktionssystementwicklung
- Entwicklung neuer Produktionstechnologien
- Neue Fertigungstechnologien für die effizientere Nutzung von Ressourcen
In den folgenden Branchen und Anwendungsfelder wird die industrielle Produktion neuer Produktionssysteme gefördert:
- Maschinen- und Anlagenbau
- Fahrzeugbau
- Elektro- und Informationstechnik
- Medizintechnik
- Messtechnik
- Steuertechnik
- Regelungstechnik
- Optik
- andere Bereiche des verarbeitenden Gewerbes
Voraussetzungen im Bereich Produktionsforschung
- Bereitschaft für einen unternehmensübergreifenden Erfahrungsaustausch
- Die Ergebnisse dürfen nur in Deutschland, dem EWR und der Schweiz verwendet werden
KMU-innovativ Bioökonomie
Die Unterstützung von kleinen mittleren Unternehmen als Innovationstreiber ist zentraler Teil der im Januar 2020 beschlossenen Nationalen Bioökonomiestrategie.
Was wird gefördert?
- Technologisch anspruchsvolle und risikoreiche Projekte, mit denen eine effiziente Nutzung von biologischem Wissen mit innovativen Lösungen vereint wird
- Entwicklung und Herstellung von klimaneutralen Produkten aus biogenen Ressourcen
- Minimierung umweltschädlicher Emissionen und Abfällen durch Biotechnologie
- Rückführung von Emissionen in natürliche Kreisläufe oder Wertschöpfungsketten
Einige Beispiele für innovative Forschung und Entwicklung in der biobasierten Wirtschaft:
- Biologische und ressourcenschonende Prozesse in der chemischen oder verarbeitenden Industrie
- Bioraffineriekonzepte für hochveredelte Feinchemikalien und Biotreibstoffe
- Biobasierte Umweltschutz Methoden
- Biologische Recyclingverfahren
- Nachhaltige Verfahren und Prozesse zur Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln
- Entwicklung von nachhaltigen Vorgängen zur Erzeugung und Bereitstellung biogener Rohstoffe
- Entwicklung und Züchtung von (Nutz-)Pflanzen
- Nachhaltige Pflanzengesundheit
- Weiterentwicklung der technologischen Basis in der Bioverfahrenstechnik
- Neue Stoffwechselwege in Zellkulturen, Pflanzen, Algen und Mikroorganismen (Metabolic Engineering)
- CO2-Konversion durch biologische Techniken und Methoden
- Biosynthese und Bioanalytik durch neue Geräte und Methoden
KMU-innovativ Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT)
Was wird gefördert?
Themenübergreifend FuE Vorhaben in den Technologiebereichen
- Datenwissenschaft
- Software-intensive Systeme
- IT-Sicherheit
- Kommunikationssysteme
90 % der Unternehmen in der IKT-Wirtschaft sind KMU. Das Innovationspotential dieser Unternehmen wird in den folgenden Branchen und Anwendungsfeldern gezielt gefördert:
- Mobilität und Automobil
- Logistik
- Gesundheit und Medizin
- Automatisierung
- Maschinenbau
- Umwelt und Energie
- Dienstleistungen
- Schwerpunkte des Projektträgers im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT)
- Digitalisierung
- Software Engineering
- softwareintensive eingebettete Systeme
- IT-Produktionsanwendungen
- Datengetriebene Systeme
- Datenengineering
- Prozess- und Systemsimulation
- Methoden Künstlicher Intelligenz
- Organisation und Management von Wissen
- Nutzerfreundlichkeit / Usability
- Sicherheit, Qualität und Zuverlässigkeit von Software
KMU-innovativ Ressourceneffizienz und Klimaschutz
Was wird gefördert?
- nachhaltiges Flächenmanagement
- Rohstoffeffizienz
- Klimaschutz
- Energieeffizienz
- nachhaltiges Wassermanagement
Im diesem Bereich gibt es drei verschiedene Projektträger.
Voraussetzungen im Bereich Ressourceneffizienz und Klimaschutz
- Der Verbundkoordinator legt für das Verbundprojekt eine Projektskizze vor
- Die Ergebnisse dürfen nur in Deutschland, dem EWR und der Schweiz verwendet werden
KMU-innovativ Elektronik und autonomes Fahren; Supercomputing
Was wird gefördert?
FuE-Vorhaben in den Bereichen
- High Performance Computing
- autonomes und vernetztes Fahren
- Elektronik
Besonders in den folgenden Themengebieten:
- autonomes und vernetztes Fahren
- Automobilelektronik
- Hochleistungsrechnen
- Höchstleistungsrechnen
- Medizintechnik
- Anlagenbau
- Automatisierungstechnik
- Maschinenbau
- Elektroindustrie
- IKT-Wirtschaft
- Energietechnik
Voraussetzungen im Bereich Elektronik und autonomes Fahren; Supercomputing
- Bei Verbundprojekten muss ein Verbundkoordinator festgelegt werden, der eine Projektskizze vorlegt
- Die Ergebnisse dürfen nur in Deutschland, dem EWR und der Schweiz verwendet werden
KMU-innovativ Forschung für die zivile Sicherheit
Was wird gefördert?
- technologie- oder anwendungsbezogene industrielle Forschung
- vorwettbewerbliche Entwicklungsvorhaben
- Sicherheitsforschung
konkrete Beispiele für Forschungsthemen:
- Schutz und Rettung von Menschen
- nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr
- polizeiliche Gefahrenabwehr
- Bevölkerungsschutz
- Schutz kritischer Infrastrukturen
- Versorgungssicherheit
- Schutz vor Kriminalität und Terrorismus
- technologische Entwicklungen für Sicherheitslösungen
- Anlagensicherheit
- Robotik
- Detektion von Gefahrstoffen
- Sicherheitslösungen für sich wandelnde Gesellschaften, wie etwa innovative Sicherheitsdienstleistungen, Modelle und Organisationskonzepte
- moderne Übungs- und Simulationstechnologien
Voraussetzungen im Bereich Forschung für die zivile Sicherheit
- Das Projekt muss deutlich über den aktuellen Stand von Technik und Wissenschaft hinausgehen
- rechtliche Fragestellungen müssen mit einbezogen werden
KMU-innovativ Interaktive Technologien für Gesundheit und Lebensqualität
Was wird gefördert?
- digital Lösungen für Pflege und Gesundheit
- Smarte, nachhaltige, innovative und lebenswerte Räume
KMU-innovativ Materialforschung
Was wird gefördert?
- risikoreiche, industriegeführte Forschungsvorhaben
- Vorwettbewerbliche Entwicklungsvorhaben
Erforschung von Materialien für:
- Energietechnik
- Gesundheit
- Lebensqualität
- Infrastruktur
- zukunftsfähiges Bauwesen
- Sensorik
- Aktorik
- Mess- und Regeltechnik
- Transport
- Mobilität
Voraussetzungen im Bereich Materialforschung
- Die Ergebnisse dürfen nur in Deutschland, dem EWR und der Schweiz verwendet werden
- Das Vorhaben muss in Deutschland durchgeführt werden
KMU-innovativ Photonik und Quantentechnologien
Was wird gefördert?
Photonik für
- Produktion
- optische Messtechnik
- Sensorik
- optische Komponenten
- Beleuchtungs- und Displaytechnologie
- organische Elektronik
- Medizintechnik
- Lebenswissenschaften
- Kommunikation
Quantentechnologien für
- Schlüsselkomponenten als Grundlage
- Sensorik
- Bildgebung
- Simulation
- Computing
- Kommunikation
Voraussetzungen im Bereich Photonik und Quantentechnologien
- Niederlassung oder Betriebsstätte in Deutschland
- Die Ergebnisse dürfen nur in Deutschland, dem EWR und der Schweiz verwendet werden
- Das Vorhaben muss in Deutschland durchgeführt werden